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Jesus: König

Der Evangelist Matthäus beschreibt Jesus als König – nicht nur der Juden, sondern der Welt. Heute geht’s los mit unserer ersten großen Predigtreihe durch das Matthäusevangelium. Kapitel 1: Die Ahnentafel des Königs – über die Inklusion von Frauen und Fremden.

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Das Was und Warum der Liturgie

Christliche Gottesdienste können sehr unterschiedlich sein. Manche sind eher durchdacht und förmlich, andere eher spontan und informell. Um diese Unterschiede zu erklären unterteilt man oft in ‚liturgische‘ und ‚freie‘ Gottesdienste. Ich verstehe die Absicht dahinter, aber sprachlich gesehen ist es Unsinn, denn jeder Gottesdienst hat eine Liturgie.

Das Was

Liturgie bedeutet eigentlich nichts Anderes als die Gottesdienstordnung. Dabei spielen vor Allem drei Faktoren eine Rolle: Ort, Zeit und Ablauf. Sobald man in der Planung für einen Gottesdienst festlegt, wo man sich wann trifft, und was man dann wie und in welcher Reihenfolge tut, hat man eine Liturgie geschaffen.

Die verschiedenen Konfessionen, Traditionen und Denominationen haben in ihrer Liturgie auch unterschiedliche Riten. Selbst bei den ganz Freien und Spontanen werden zum Beispiel zum Gebet die Köpfe geneigt, die Hände gefaltet oder gehoben, die Augen geschlossen, und (je nach Grad der Amerikanisierung) das Gebet mit ‚in Jesu Namen‘ abgeschlossen. Beim Abendmahl liest man die Einsetzungsworte aus 1. Korinther 11. Selbst die halbstündige Worshipzeit ist Teil einer Liturgie aus der charismatischen Gemeindetradition. Jede Gemeinschaft entwickelt in ihrer Anbetung ihre eigenen Rituale und eigene Symbolik. Die Frage bei der Liturgie ist also nie, ob es sie gibt, sondern wie sie aussieht und was dahinter steht.

 

Das Warum

Bei Liturgie geht es nicht um Ästhetik – es geht um Theologie und um respektvolle Höflichkeit.“ (Eugene Peterson)

Im mosaischen Gesetz regelte Gott die Anbetung für sein Volk ziemlich detailliert. Dabei sollte sich Mose genau an die Vorgaben halten, die er gezeigt bekommen hatte. Die Liturgie der ersten Christen war in vielerlei Hinsicht einfach eine Fortführung der jüdischen Synagogengottesdienste. Die ‚liturgischen‘ Gottesdienste haben ihre Wurzeln also im Alten Testament und im Judentum zur Zeit von Jesus. Sie sind nicht – wie manche meinen – ein späteres Produkt einer geistlich toten und deswegen auf Äußerlichkeiten fixierten und institutionalisierten Staatskirche.

Das Neue Testament ist übersät mit Spuren der frühchristlichen Liturgie (Buchtipp zum Thema: Gottesdienst ist mehr von Thomas Schirrmacher). Aber eine Stelle ist besonders aufschlussreich: 1. Korinther 14.

Die Gemeinde in Korinth war sehr charismatisch – es gab viele übernatürliche Manifestationen von Gottes Gegenwart. Paulus ermutigt dazu, diese Gaben weiterhin zu suchen (12,31), und für das spontane Wirken des Heiligen Geistes offen zu bleiben, zu erwarten, dass Gott wirkt (14,5). Auf diesem Hintergrund macht er zwei Punkte, die helfen, das ‚Warum‘ einer durchdachten Liturgie zu beantworten.

  1. Liturgie spiegelt Gottes Wesen wieder – Gott ist kein Gott der Unordnung

Paulus rät nicht vom Sprachengebet ab, gibt aber konkrete Anweisungen: Nicht mehr als zwei oder drei, nacheinander, und nur mit Auslegung. Ähnlich beim prophetischen Reden: zwei oder drei, nacheinander, und nur mit Beurteilung. Für den Gottesdienst gilt: „Alles soll angemessen und ordentlich geschehen.“ (40) Seine theologische Begründung fasziniert: „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ (33) Für Paulus war es wichtig, dass die Gottesdienstordnung Gottes Wesen widerspiegelt. Klarheit, Übersichtlichkeit und Ordnung bringen Ruhe („Frieden“) in den Gottesdienst. Und das entsprach für Paulus dem Charakter Gottes mehr als das spontane Durcheinander der korinther Gemeinde.

  1. Liturgie ist hilfreich für Besucher – Liebe in den Mittelpunkt

Der alles entscheidende Faktor war für Paulus die Liebe. Das bekannte Kapitel 13 ist ein Plädoyer dafür, die Liebe in den Mittelpunkt eines Gottesdienstes zu stellen.

Liebe für die anderen Christen: „Aber in einer Gemeindeversammlung spreche ich lieber fünf verständliche Worte, die anderen helfen, als zehntausend Worte in einer anderen Sprache.“ (14,19) Nicht die persönliche Selbstverwirklichung und die eigene Freiheit sollen im Mittelpunkt stehen, sondern die Frage: Was hilft meinen Glaubensgeschwistern am ehesten weiter?

Liebe für Besucher: „Stellt euch nur einmal Folgendes vor: Ihr seid als ganze Gemeinde am selben Ort versammelt und fangt alle an, in Sprachen zu reden, ´die von Gott eingegeben sind`. Und nun kommen Leute dazu, die noch nicht viel oder noch gar nichts vom Glauben wissen. Werden sie nicht sagen: »Ihr seid verrückt!«? Und dann stellt euch vor, ihr alle verkündet prophetische Botschaften. Wenn jetzt jemand dazukommt, der vom Glauben nichts oder nicht viel weiß, macht alles, was ihr sagt, ihm bewusst, dass er ein Sünder ist. Durch alles, was er hört, sieht er sich zur Rechenschaft gezogen, und seine verborgensten Gedanken kommen ans Licht. Er wird sich niederwerfen, um Gott anzubeten, und wird ausrufen: »Gott ist wirklich in eurer Mitte!« (23-25; NGÜ) Paulus war seeker sensitive. Er machte sich darüber Gedanken, welche Reaktionen bei einem Nichtchristen durch das Verhalten von Christen im Gottesdienst hervorgerufen werden könnten. Eine durchdachte Liturgie macht es möglich, die Liebe (vor Allem zum nichtchristlichen Besucher) wirklich in den Mittelpunkt zu stellen. Das völlig Freie und Unüberlegte kann Besucher leicht verunsichern und oberflächlich oder flapsig wirken. Und gerade wegen dem großen Kontrast zum hektischen, unordentlichen und überfordernden Innenstadtleben kann ein ordentlicher, übersichtlicher Gottesdienst für einen Besucher wirklich wohltuend sein!


Location steht fest: die Eigelsteintorburg.

Die liegt in unserem Heimatveedel, nur wenige hundert Meter Luftlinie vom HBF entfernt, und wird sonst hauptsächlich von der Offenen Jazz Haus Schule bzw. der Musikhochschule, aber auch für Veranstaltungen wie z. B. Hochzeiten genutzt.

Mehr Infos hier und hier.


Der Countdown läuft.

Nach einigen Wochen der Stille kommen hier ein paar Infos (um die Aufmerksamkeit und die Spannung zu halten 🙂 ). Also: die Vorbereitungen für unsere ersten Gottesdienste laufen auf Hochtouren. Auch wenn vieles noch nicht in trockenen Tüchern ist – wie es ausschaut, werden wir diesen Herbst sehr zentral hier in der Innenstadt mit wöchentlichen Gottesdiensten anfangen. Angepeilt ist der späte Sonntagnachmittag, eine Mischung aus liturgischen und freien Elementen, das Matthäusevangelium als Predigttext, handgemachte Musik, Kinderbetreuung, Snacks und Kaffee. Jubelfreu!

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Warum eine neue Gemeinde in der Kölner Innenstadt?

Warum gründen wir in der Kölner Innenstadt eine weitere christliche Gemeinde? Gibt es nicht schon genug Kirchen in Köln? In der Innenstadt allein gibt es natürlich den Dom als architektonisches Herz der Stadt, die 12 romanischen Altstadtkirchen, fünf evangelische Kirchen und vier evangelische Freikirchen. Das sind insgesamt 22 Kirchen für über 130.000 Innenstadtbewohner.

Bei unseren wöchentlichen Umfragen gaben nur 5% der Befragten spontan an, dass es noch nicht genug Kirchen und Gemeinden in Köln gäbe. Gleichzeitig besuchen aber nur 14% der am Rudolfplatz Befragten regelmäßig (wöchentlich oder monatlich) einen christlichen Gottesdienst. Woran liegt das?

Unsere Erfahrungen durch die Gespräche und Umfragen innerhalb des letzten Jahres decken sich mit dem, was die Medien schon seit einiger Zeit berichten: das Interesse an Spiritualität und Glauben wächst zwar, aber viele (vor Allem junge) Menschen nehmen die bestehenden Kirchen und Gemeinden nicht als die Orte wahr, an denen diesem Bedürfnis wirklich begegnet wird (ob zu Recht oder zu Unrecht, darüber kann man natürlich streiten). Also: die Nachfrage steigt, aber die Zahl der Gottesdienstbesucher sinkt.

Unsere These: nicht nur die Zahl, sondern auch die Art der Kirchen ist entscheidend. Es gibt zwar einige Kirchen, aber die tatsächlich angesprochene Zielgruppe ist bei einem Großteil der Kirchen und Gemeinden die Selbe. Wir glauben, dass es für die unterschiedlichen Generationen und Milieus verschiedene Arten von Kirchen und Gemeinden braucht. Vielfalt ist gefragt.

Wir brauchen nicht nur neue Gemeinden, die als Anlaufstelle für Leute wahrgenommen werden, deren Interesse bereits geweckt ist – wir brauchen Gemeinden, in denen der christliche Glaube glaubwürdig, relevant und mutig gelebt wird, und dadurch auch bei Kirchen- und Glaubensfernen neues Interesse weckt. Wir wollen eine solche Gemeinde gründen.

Für diejenigen, die sich für eine missions-theologische Antwort auf diese Frage interessieren, empfehle ich den Vortrag von Tim Keller „Why plant churches?“ (Skript hier auf Deutsch).


Treffen Nummer Vier

…diesen Sonntag geht’s um unsere Einstellung gegenüber der Geschichte, gegenüber dem Heiligen Geist und darum, was der Inhalt der Predigten sein wird. Ansonsten bleiben alle Infos gleich: 17 Uhr bei uns, Kinderbetreuung, Snacks, Getränke und Gespräche.

Wir freuen uns auf euch!

Mehr Infos zum Inhalt gibt es in der Dienstphilosophie, die letzten drei Punkte unter ‚Geistliches Leben‘.


Treffen Nummer Drei

Diesen Sonntag, den 27. Mai, findet bei uns das dritte Vorab-Treffen statt. Ort und Uhrzeit bleibt gleich! Inhaltlich geht’s diesmal darum, vom Evangelium geprägt zu sein (Selbstironie,  Demut und Mitgefühl), um das organische Prinzip (Raum, Zeit und Zuwendung) und um Musik in der Gemeinde (theologisch, authentisch, evangelistisch). Für ausführlichere Infos zum Inhalt, schau dir in der Dienstphilosophie die ersten drei Abschnitte unter Geistliches Leben an.

Kinderbetreuung wird es auch wieder geben.

Meld dich kurz vorher, wenn du kommst!


Treffen Nummer Zwei

Das nächste Vorab-Treffen für alle Interessierten findet diesen Sonntag, wieder von 17-19 Uhr, bei uns statt. Bitte gebt mir kurz Bescheid, wenn ihr vorbeikommt!

Aus unserer Dienstphilosophie reden wir dieses mal über unser Profil. Dazu gehören folgende drei Punkte:

1) Missional. Jesus sandte seine Jünger in die Welt, um ihn zu bezeugen. Beim missional sein geht es nicht in erster Linie um bestimmte Aktionen oder Dienste, sondern um eine Ausrichtung (nach außen) und um ein Selbstverständnis (die Gemeinde ist ein Missionar).

2) Kontextualisieren. Wir wollen das christliche Zeugnis mit unseren Worten und unserem Leben so ausdrücken, dass bei unserem Umfeld wirklich das ankommt, was Gott sagen möchte. Dazu müssen wir nicht nur den Kern unserer eigenen Botschaft, sondern auch unser Umfeld wirklich kennen und verstehen.

3) Stadtchristen. „In einer Stadt gibt es mehr Ebenbild Gottes pro m² als sonst irgendwo auf der Welt.“ (Tim Keller) Gott liebt Menschen. Städte sind voll davon. Deswegen liebt Gott Köln. Wir wollen unser Christsein bewusst im Kontext dieser Stadt und für diese Stadt leben.

PS: Es wird wieder Kinderbetreuung geben!

 


Das erste Treffen, die nächsten Termine

Bei unserem ersten Vorab-Treffen war die Bude schon relativ voll – aber es ist natürlich noch Platz für mehr! Thema war die „historische und theologische Verortung“ für unsere Gemeindegründung:

1) Wir sind christliche Kirche. Wir betonen die Kontinuität von Gottes Wirken, und die Einheit aller, die zum christlichen Glauben, wie er sich in der Bibel und den frühen ökumenischen Bekenntnissen ausdrückt, stehen: das, was alle Christen immer und überall geglaubt haben.

2) Wir sind evangelische Christen. Deswegen geht es bei uns immer um Jesus, die Bibel, Gottes Gnade und das Vertrauen auf ihn. Alle Christen sind gleich, was Privilegien und Verantwortung angeht. Jeder Christ ist gleich nah an Gott dran, und jeder Christ ist ‚im Vollzeitdienst‘.

3) Wir sind eine Freikirche. Freikirchen (Gemeinden) sind unabhängig vom Staat, erhalten keine Kirchensteuer. Wir verstehen das Christentum in erster Linie als eine Laien- und Bekenntnisbewegung: jeder, der sich persönlich und freiwillig zum Glauben bekennt, kann mitmachen!

 

Termine.

Wir wollen unsere Treffen immer am 2. und 4. Sonntag des Monats haben. Für den Monat Mai wäre das der 13. und der 27. Hier auf dem Blog gibt’s dann immer noch eine Erinnerung und auch den Teil der Philosophy of Ministry, mit dem wir uns dann befassen werden. Deswegen: Blog abonnieren!